The Peoples Republic of Europe: "Babylon"
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Geschrieben von Andreas Torneberg
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Dienstag, 8. Dezember 2009 |
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Dies ist die ideale Musik für die Zeit, während man auf den Zahnarzt wartet, der grundsätzlich noch ohne Betäubung bohrt. Möglicherweise ist das die Musik im Kopf des Verurteilten, während er auf dem elektrischen Stuhl das finale Drücken des Schalters beobachtet. Die Musik eines Mannes, der gerne tanzen möchte, aber feststellt, dass man seine Füße abgehackt hat. Also, das ist keine Musik.
Das Ist Krach. Rhythmus und Krach. "Übermensch" beginnt vergleichsweise kuschelig mit bombastischen Synth-Akkorden, die sich unter technischem Rauschen und verzerrten Stimmen verbergen. Aber "Wolfpack" macht den Sack auf und ist delikates Hardcore für EBM-Fans, reduziert auf monotones Drum-Programming, gemischt mit Krach und Geräuschen.
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Zusammen mit Stroboskop-Geflacker und ein paar eingeworfenen Halluzinogenen ist das die Einladung ins Reich des Irrsinns. Und sollte "New Babylon" einen Ort beschreiben, dann handelt es sich vielleicht um eine Art Cyber-Fabrik voller Roboter und Maschinen, die hart und kalt an einem technoiden Kunsttanz schrauben; Stimmen verlorener Seelen schreien im Hintergrund. "Geo Engineering" ist auch nur für Maschinen gemacht, kein Tanz für Körper aus Fleisch und Blut, eher für zuckende Gehirne, in denen mathematische Formeln ihre gierigen Glieder schütteln bis sie an der weißen Wand des Todes zerbrechen. "LHC" lässt etwas aufatmen; in einem Kosmos atmosphärischer Technologie entspannen die Roboter, doch in "Dirty Distorted Dancehall" kennt der Rhythmus in einer schmutzigen Tanzhalle mit verzerrt deformierten Stimmen nur den Trieb zum Zerstampfen. Das sollte richtig laut auf der Anlage gespielt werden - dein Nachbar wird dich dafür hassen. „Wardance“ hat sogar noch den besseren Titel mit einem vergleichbaren Ergebnis, den nachbarlichen Hass zu schüren. Solltest du eine Partnerin/einen Partner haben, die/der zu Migräneanfällen neigt, empfiehlt sich "To Prove A Point" - danach ist sie/er um die Erfahrung reicher, wie intensiv sich Kopfschmerzen entwickeln können.
Fazit:
Sehr interessant an dieser Neuerscheinung ist die enorme Konsequenz mit der auf alles verzichtet wird, was irgendwie mit Melodie, Harmonien oder Unterhaltungswunsch zu tun hat. Absolut faszinierend, wie man diesen kompromisslosen Grad an schrecklicher Kälte erreichen kann, so weit von jedem Mainstream entfernt, aber auch von dem Plan, menschliche Herzen mit etwas Menschlichem zu berühren. So gesehen kann man diese Produktion als EPM bezeichnen, was heißt Elektro Punk Masochismus. Besonders empfehlenswert ist das letzte Stück "Bow For Xenu" mit unverändert monotonem Drumcomputer und kratzenden, rauschenden, kreischenden Geräuschen, weil es eben das letzte Stück ist. Dann ist die Tortur vorbei. Oder, wenn du auf Tortur stehst, starte die Platte gleich wieder vom Anfang und genieße den Ritt auf dem gefrorenen Teppich suizider Nadeleinstiche.
Tracklist:
01. Übermensch
02. Wolfpack
03. New Babylon
04. Geo Engineering
05. White Wall Of Death
06. LHC
07. Dirty Distorted Dancehall
08. Wardance
09. To Prove A Point
10. Nicolae Carpathia Died For Your Sins
11. Bow For Xenu
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The Peoples Republic of Europe @ LabelLos.de
The Peoples Republic of Europe @ myspace |
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Letzte Aktualisierung ( Dienstag, 8. Dezember 2009 )
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