Noch bevor Ende des Sommers wieder die ersten Schokoweihnachtsmänner in den Regalen liegen werden, gibt es bereits jetzt einen guten Grund sich mit dem Thema Santa auseinanderzusetzen, denn er hat euch etwas mitgebracht…

Peter Spilles, Mastermind von Project Pitchfork, wandelt (mal wieder) auf Solopfaden und es scheint, er habe es eilig ans Ziel zu kommen. Schnell, (an)treibend, ja geradezu entfesselt geht es zur Sache. Santa Hates You ist unverkennbar aus der Feder des Meisters, jedoch um einiges kraftvoller und schneller als die gewohnten pitchforkschen Klänge. Wer da die Scheibe durchtanzt, der braucht wahrlich kein Fitnesscenter mehr!

Waren sonst weibliche Stimmen eher selten und bestenfalls als melodische Hintergrundstimmungsmalerei bei Peter Spilles zu finden, ist auf „You’re On The Naughty List“ Jinkxy eine starke, gleichberechtigte Wegbegleiterin. Schade, dass Peters ausdrucksstarke Stimme allzu oft verzerrt wird, zumal wir neulich noch zu einem Freund meinten, dass ja gerade Peter immer sehr viel Wert auch auf die Texte legt. Soweit wir uns erinnern können, gab es keinen Text, der sinnentleert oder oberflächlich gewesen wäre, im Gegenteil!
Wer sich aber bemüht zuzuhören, der wird auch bei Santa Hates You die typischen Texte vorfinden - aussagekräftig, mutig, ironisch, jedoch ohne belehrend zu wirken, zum Nachdenken und Diskutieren anregend. Sehr gut!
Durch die Verzerrungen wird es jedoch schwierig den Texten zu folgen - und ich persönlich finde es besser, dieses stilistische Mittel zur Hervorhebung besonderer Passagen einzusetzen als es permanent zu tun. Weniger ist eben manchmal mehr.

Eine Platte am Stück durchzuhören, die ein so rasantes Tempo vorlegt, kann schon eine Herausforderung sein, besonders „Karoshi“ - atemberaubend! Und so mag mancher froh sein mit dem achten Stück „Sonne“ eine Verschnaufpause einlegen zu können. Wir meinen jedoch, es wäre besser gewesen dieses doch sehr ruhige, fast balladenhafte Stück an das Ende zu stellen, so als sanften Ausklang gewissermaßen.

Hörtipps: „Karoshi“ und „Sonne“

Fazit: Ein MUSS für alle DJs! Die Tanzwütigen werden die Flächen stürmen! …auch wenn man sich die Frage stellen könnte, warum ein neues Projekt erforderlich ist, wenn unverkennbar die bisherige Entwicklung von Pitchfork konsequent fortgesetzt wird.
Santa mag uns hassen, Peter Spilles jedenfalls tut es nicht, er beschenkt uns alle - auch die, die nachweislich nicht artig waren ;-)

Tracklist:
01. U'r fucking it up
02. Sugar and Spice
03. Karoshi
04. Love Song
05. Ego Inc.
06. Feuerball
07. Machine Sex Symphony
08. Sonne
09. Profumo di luce
10. Pantheon