Razorfade: "Liberation" EP
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Geschrieben von Andreas Torneberg
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Dienstag, 8. Dezember 2009 |
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"Wenn die Sisters Of Mercy heutzutage Musik schrieben, würden sie dann wie Razorfade klingen?" So steht’s auf der Myspace-Seite der Band, und, na ja, das ist schon eine recht anspruchsvolle Fragestellung. Das Album hat tatsächlich eine spürbare Prise der Meister dunkler Musik abbekommen, ebenso wie ein paar Ingredienzien aus der Depeche Mode-Gewürzetage. Der Song "Pale Shelter" allerdings stammt unzweideutig von Tears For Fears. Diese Klangbreite befördert uns somit in den Bereich: Dunkel-poppig, tanzbare Unterhaltung auf gutem Niveau. Nur hat es so seinen Haken mit Wurzeln, den musikalischen Nachbarn oder Ahnen - je stärker der Einfluss, umso größer die Gefahr, an der eigenen Identität und dem individuellen Klangbild zu schwächeln. Diesem Risiko kommt Razorfade, eine neue und talentierte Band aus Australien, recht nahe.
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Die Musik treibt, macht Spaß und dient als Katalysator für den Tanzsinn, aber in jedem Moment sickert die Erinnerung an bereits gehörte Klänge durch. Ja, das alles klingt gut und professionell, ist eingängig, melodiös und stimmig und passt zu jeder Post-80er-Party, alles andere als Industrial, sondern eher eine weichgespülte Version der Sisters mit den sanften Seiten elektronischer Tanzprojekte. Auch die Stimme hat den richtigen Schwung. Somit kann man die EP für Radios und Clubs durchaus empfehlen. Mark Tansley, der zusammen mit Clifford Ennis die Band betreibt, hat ja auch schon einige andere erfolgreiche Produktionen in den 90er Jahren hinter sich und versucht hier sein Glück erneut. Aber es wäre wünschenswert, wenn Razorfade zukünftig etwas mehr eigenes Profil entwickeln könnte, ohne gleich erinnerungsschwangere Verbindungen aufzubauen mit Kommentaren wie: "Oh, klingt gut, klingt wie..."
Tracklist:
01. Liberation (Radio Edit)
02. A Push Away From Falling
03. Last Time
04. Liberation (Suspiria Mix)
05. Pale Shelter
06. Liberation
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Razorfade @ LabelLos.de
Razorfade @ myspace |
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Geschrieben von Silver am 2009-12-08 20:48:37 Also für mich hat das stimmlich einen Touch von Wolfsheim und vom Sound her hat es sehr wenig mit Gothrock à la Sisters zu tun (frage mich, wo die den Vergleich hernehmen?), sondern kommt sehr elektronisch rüber. Poppig ist es allemal, klar. Ha ja, ich bin halt kein großer Synthiesounds-Fan... |
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Letzte Aktualisierung ( Dienstag, 8. Dezember 2009 )
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