Lord Of The Lost: "Antagony"
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Geschrieben von Andreas Torneberg
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Donnerstag, 12. Mai 2011 |
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Eine deutliche Weiterentwicklung, was Lord Of The Lost als zweite Veröffentlichung nach dem vorjährigen Debüt "Fears" hier in Form von "Antagony" vorlegen, bombastisch und durchaus vielseitig. Da scheint die rockig-finstere Eingängigkeit von Gothminister auf die growlende Massivität von Moonspell zu stoßen, um sich mit der Elegie von Lacrimosa zu vereinen und sich durch eine Lord Of The Lost-typische Art zu erweitern, Klagen, Flüstern und Schreie mit gefälligen Melodien zu tränken.
Nein, hier wird nicht experimentiert. Es geht hier nicht um morbide Brüchigkeit, auch wenn die Stimme manchmal versucht, mit solchen Emotionen zu kokettieren. Das Drücken auf die passenden Schalter, bestimmte Wirkungen zu erzielen, ist System und wirkt ein wenig wie ein akustischer Videoclip - gemacht.
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Was nicht schlimm ist, solange, was gemacht wird, als Machwerk gut gemacht wird. Das ist hier der Fall. Die Köche, die beteiligt sind, verstehen ihr Handwerk und überlassen die Ingredienzien nicht dem Zufall.
Elegisch rollt die Platte mit ihrem "Preludium" an und wird zur melodischen Ballade, die orchestral abhebt, um mit dem darauf folgenden "We Are The Lost" den Gipfel des Pathos zu erklimmen. Der Songaufbau erweist sich als spannend durch ein wogenartiges Wechselspiel unterschiedlicher, miteinander kontrastierender Stimmungsbilder, die in den Songs aufeinander prallen. "Sex On Legs" geht auf die Spur von Marilyn Manson. "Love Is Not Enough" hat eine Streicheleinheit von Depeche Mode abbekommen.
Chris Harms am Mikrofon zieht alle Register seiner offenkundigen, stimmlichen Begabung. Am Ende wartet der zehnminütige Track "Revelation" - mit Orgelintroduktion und einem nachfolgenden Metal-Gewitter - welcher variantenreich die bemerkenswerte Vielseitigkeit dieser Hamburger Formation beweist. "Reprise" schließt ruhig als melancholische Ballade - "The Lord" im Duo mit harmonischer Klavierbegleitung.
Rock und Metal treffen auf Electronic und Gothic. Es wird kein Genre neu geschrieben, sondern verschiedene Gattungen zusammengeführt, durch den Fleischwolf gedreht und eine Pastete gebacken, die dem gefallen sollte, der kein bahnbrechendes Jahrhundertwerk erwartet, sondern solide, melodische, poppige Dunkelheit zum Wohlfühlen - Popcorn für den Schwarzbetuchten, lecker fettig Pommes mit einem Spritzer Blut aus der Tränendrüse.
Tracklist:
01. Preludium: About love, Death & The Devil
02. We Are The Lost
03. Sex On Legs
04. Fragmenting Facade
05. Prison
06. Epiphany
07. Love Is Not Enough
08. Antagony (The Truth Is Written Between The Lines)
09. From The Cradle To The Grave
10. Undead Or Alive
11. Son Of The Dawn
12. Inferior
13. Seven Days Of Anavrin
14. Revelation
15. Reprise: Sober
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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 13. Mai 2011 )
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