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Let Me Dream: "Soulshine" |
Gesundes Mittelmaß statt Überraschungspaket: "Soulshine" von LET ME DREAM"Soulshine" nennt sich das dritte Album der finnischen Band LET ME DREAM. Und obwohl die inzwischen sechsköpfige Mannschaft bereits einiges an Band- und Musikgeschichte hinter sich hat (begonnen wurde 1989 als CONGESTION mit Jani Koskela & Co.), lässt die Scheibe einige, aber nicht alle Wünsche offen. Das zumeist in die Dark oder Gothic Metal - Ecke gestopfte Material hat an sich einiges zu bieten. Die eingesetzten Elemente sind vielfältig und nicht übel: metal-lastige Klänge - mal eher true mal black, oft düster, hingerotzte oder klare Vocals, Gegrunze oder choralähnliche Frauenstimme, kraftvolle Bässe, nette Power-Gitarren-Passagen, synthetisches Keyboardklimpern ... und noch mehr. Eigentlich ne super Basis. Allerdings sollte das Produkt mehr als die bloße Summe seiner Teile sein – und genau diese Rechnung geht hier einfach nicht auf. Bereits der Titelsong "Soulshine" wirkt leicht überfrachtet. Eingeleitet von Keyboard, Gegrunze und prima Bässen wie Gitarren, arbeitet man sich zu getragenen clean vocal-Passagen vor, die von seichtem Geklimper untermalt werden - um dann wieder von vorn anzufangen. Ja, da sind auch Rhythmenwechsel und treibende Drums. Alles gern gehört. Und eigentlich rockt das Ganze auch. Aber vielleicht wäre weniger manchmal mehr, denn irgendwie ... klingt´s letztlich trotzdem nach Einheitsbrei. Schade. Insgesamt schafft es das Album trotz Vielfalt der eingesetzten Elemente relativ eintönig zu bleiben. Die Melodien klingen überwiegend wie schon x-mal gehört, beim Rhythmus und dessen Wechsel möchte man gelegentlich "Vorsicht, Klischee!" schreien. Auch sollte man wohl öfter mal die Tonlage ändern, denn viele Songs erscheinen einem ertäglicher, wenn sie nur halb so lang wären. Die Versuchung, den Finger auf der Skip-Taste zu parken, ist deshalb streckenweise echt groß. Obendrein sind die Keyboard-Klänge größtenteils viel zu dominant und vermasseln damit einiges. Irgendwann nimmt man nur noch nerviges Geklimper wahr und möchte am liebsten alles Synthetische ausblenden, um sich auf die Bassline konzentrieren zu können. Das macht dann den Ohren einfach keinen Spaß mehr. Selbiges trifft an einigen Stellen leider sogar auf den Gesang zu. Spätestens bei "The autumn twilight" sind LET ME DREAM auch stimmlich an ihre Grenzen geraten. Die einleitenden clean vocals wirken dünn, flach und wenig überzeugend. Autsch. Das zerstört jegliches Balladenfeeling ... oder was auch immer man dabei empfinden sollte. Definitv sollte es jedoch etwas Angenehmeres sein. Über die besonders genießbaren Stücke lässt sich wie immer streiten. Das oft als Einstieg empfohlene "Roses on the silver plate“ ist zwar nicht übel, reißt einen mit allzu typischer Melodieführung aber nicht wirklich vom Hocker. Dagegen ist "Domain of Despair" z.B. glücklicherweise schön bass- und gitarrenlastig, scherbelt angenehm und hört sich deutlich enthusiastischer an. Melodische Gitarren-Passagen und kraftvolle Stimme erledigen den Rest, auch wenn das Keyboard schon wieder nahe dem Grenzwertigen ist. Mitreißend und eingängig. Auch "Powered by the Moon" rockt ordentlich und erinnert vom Aufbau her sogar ganz entfernt an so was wie Fields of the Nephilim. (Und der Tour-Videoclip macht übrigens noch viel mehr Spaß.) Das relativ garadeaus klingende "As the souls embrace" besticht durch die unangestrengte volle Stimme - teilweise weiblich begleitet - sowie den oft dominanten Bass, der das Keyboard angenehm im Zaume hält. Und schließlich kann man auch das etwas zu vollgepackte "Soulshine" hier hinzu zählen. Ein krass innovatives Gesamtkunstwerk haben die Finnen mit "Soulshine" definitiv nicht abgeliefert. Eher ein paar samplertaugliche Stücke, die nett anzuhören sind, und zum Konzertbesuch animieren, sich aber aus der Masse nicht wirklich klar abheben. Nichtsdestotrotz werden Anhänger des Dark (und vielleicht auch Black) Metal damit ihren Spaß haben. Letztendlich kann man sich die Scheibe getrost ins Regal stellen ... zu den anderen eben. Veröffentlicht wurde der durchaus streitbare Silberling übrigens einmal als limitierte Variante beim bandeigenen Label Succubus Records (2004) mit einem Videoclip von "Dust of Time", für den Tourmaterial verwendet wurde. Die vorliegende Version wurde Anfang 2006 bei Black Bards Entertainment veröffentlicht und enthält als krönenden Abschluss einen anderen Tour-Clip, nämlich "Powered by the Moon", in Deutschland aufgenommen. Tracklist: Aktuelle Besetzung: Band Website: Label:
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