In Strict Confidence: "La Parade Monstrueuse"
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Geschrieben von Andreas Torneberg
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Sonntag, 18. April 2010 |
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Das ist doch mal ein nettes Stück Arbeit, das In Strict Confidence hier abliefern! Die Single "My Despair", womit die CD auch gleich beginnt, hatte ja schon als Anreiz neugierig gemacht. Klar, die Band folgt dem aktuellen Trend, auf der Autobahn aus tanzbarer Elektronik mit industrial-gewürztem Rock zu fahren. Das Rezept, aus Rammstein, Marilyn Manson, Depeche Mode, Kraftwerk und The Prodigy ein Erfolgselixier zu destillieren, erklärt sich leicht verständlich aus den Verkaufszahlen der genannten Bands.
Bei In Strict Confidence kommt das Talent für einprägsame Melodien hinzu und eine rasch wiederzuerkennende, heiser gebrochene Stimme, die keine digitale Nachbearbeitung braucht, um die blitzsaubere Digitaltechnologie mit punkiger Rotzigkeit zu durchbrechen.
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"Silver Bullets" rockt fies ab, wozu Gitarristin HayDee Sparks ihren satten Teil liefert. "Set Me Free" in englischer und deutscher Sprache beginnt romantisch mit sonor-maskuliner Vokalausformung, dessen Sex-Appeal im Refrain von verführerisch-weiblicher Stimme zusätzlich gestreichelt wird. Und ja: Die Ideen sind da, die diese Scheibe spannend bleiben lassen. "This Is All" hat einen tollen Rhythmusteil mit abgrundtiefem Bass und überzeugt erneut mit testosteronhaltigem Rock. Und dann folgt eine echte Ballade - zu ruhigem Piano schnurrt Dennis Ostermann hart an Grenzen des Kitsch und Goth-Schlagers. Aber schön ist's irgendwie doch. Auch Männer sollten mal schnurren dürfen. Hört man allerdings genauer hin, ist der Text gar nicht so streichelzart; eher um einen, dessen Wunden dadurch heilen, dass er sich in einen feurigen Abgrund hineinsaugen lässt. So viel Gefühl wird gleich hernach durch ein faszinierendes Gemisch aus elektronischem Programming mit handgemachtem Industrial gelindert. Alles andere als ein Ohrwurm, "Snow White" macht sich eher sperrig im Wohnzimmer, obwohl es so sanft beginnt.
"I Surrender" hat einen dieser starken Anfänge, bei denen die Schlürfenden an der Bar die Köpfe heben und überlegen, ob sie ihre Tanzgestelle ausklappen sollen. Aber dann entwickelt sich das Stück doch nicht so geradlinig und kraftvoll, um sich zum Abhotten gezwungen zu fühlen, sondern spricht eher die kopfzuckende Fraktion interessiert Zuhörender an. Bei "Schwarzes Licht" übernimmt die neue Sängerin Nina de Lianin das Mikro. Der Song versucht elektronische Düsternis mit schlagerhafter Bekömmlichkeit zusammen zu bringen, was nicht richtig gut funktioniert. "Golden Gate" ist als letzter Track eher langsam angelegt, Dennis greift tief in die Kehle, füllt das elektronische Machwerk mit Präsenz und schenkt dem Album einen starken Abgang.
Tracklist:
01. La Parade Monstrueuse (Intro)
02. My Despair
03. Silver Bullets
04. One Drop
05. Set Me Free
06. This Is All
07. Ewige Nacht
08. SnowWhite
09. I Surrender
10. Schwarzes Licht
11. Golden Gate
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In Strict Confidence @ LabelLos.de
In Strict Confidence @ myspace |
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Letzte Aktualisierung ( Sonntag, 18. April 2010 )
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