Geschrieben von Andreas Torneberg
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Donnerstag, 21. Februar 2013 |
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Die Affen sind los! Es ist noch kein Affe vom Himmel gefallen. Aber dafür Meister. Affentheater beiseite: Die Affen, nein, die goldenen Meister aus Berlin sind mit ihrem siebten Studiowerk "Riot" unter uns. Und nach einem kleinen, besinnlichen Tasten-Prelude, offenbart sich das Album als das, was schon das geheimnisvoll von Verzweiflung geschwängerte Cover suggeriert: Old School Gothic Rock für alle Lederkutten, die es in rauchgeschwängerten Bars nicht sein lassen können, vorangeschrittene Präparate wie die 80er Jahre Klänge der für immer untoten Fields, von den Mission oder auch die nicht vergessenen G.O.D. in ihre Hörorgane zu ziehen.
Treibender Gitarrenrock paart sich mit tiefen, klangvollen Vocals, untermalt von atmosphärischen Keyboardanimationen und tief rumorigen Bassläufen.
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"Vengeance" bringt eine rhythmisch schrammelnde Akustikgitarre ins elektrische Spiel und zugleich in grimmiger Heiterkeit eine Anmutung von britischem Flair. Und mit "Prudence" und einem verstimmten Fischerklavier im Gepäck darf sich niemand über Abwechslung bei der Instrumentierung beschweren. Das Britische findet auch in "White Days" seinen harmonischen, melodischen Ausdruck, so warm und versöhnlich, dass man mitsummen und von einem Evergreen sprechen möchte, etwas, was vor gefühlten 50 Jahren schon golden schimmerte, seine Blätter nie verloren hat und immer noch funkelt - und die Berliner Affen turnen munter in jenem Astwerk umher, in dem auch schon die Ahnen hausten und lausten.
Die Musik bleibt auf angenehme Weise entspannt und entspannend, drängt sich nicht vor, will die Welt nicht umwälzen, hat nicht den Anspruch, Anarchie oder Avantgarde zu sein, will also nicht mehr sein als das, was sie ist: ein Lebensgefühl dort, wo sich die Dunkelblütler im Schatten treffen, abseits von der großen, gesellschaftlich verordneten Glückseligkeit. Für jene, die in der Elegie Schönheit erfühlen können. Gelassenheit ist Trumpf. Das neue - beim Label afmusic erschienene - Album macht einen sehr geschlossenen Eindruck, ohne große Stimmungsschwankungen oder Brüche irgendwelcher Art. Aus einem Guss wie eine Skulptur ohne Ecken und spitzige Kanten. Die Vertiefungen und Erhebungen sind eher wie Täler, in die man abtauchen kann; wie weich geschwungene Höhenzüge, von denen aus man die Landschaft unter sich liegen sieht. Ein Spaziergang oder eine Suche?
Tracklist:
01. Prelude
02. Devil
03. Torment
04. Vengeance
05. Heart’s Corrosion
06. Prudence
07. White Days
08. Lithium
09. Pieces
10. (The Lights Of) Venus
11. Animae
12. The Happy Losers Sweet Delusions
13. Riot
Release: 12/2012
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Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 21. Februar 2013 )
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