Der Kanadier Glenn Love legt mit "Cryptesthesia" das dritte Studioalbum innerhalb von sieben Jahren vor. Einzuordnen ist das Werk irgendwo im Bereich zwischen Elektro, Ambient, Industrial und Dancefloor. Alle diese Elemente sind hier miteinander vermischt - nicht wirklich neu, aber handwerklich absolut sauber und solide gemacht. Von Beginn an gibt es treibende, rhythmische, hämmernde Beats, die sich konsequent bis zum Ende wiederholen, was eine nahezu hypnotische Wirkung hat.
Nach "Cruel Utopia" (2001) und "Belle Epoque" (2005) ist auf "Cryptesthesia" zum ersten Mal auch die Stimme des Masterminds zu hören. Die Texte sind sowohl in englisch als auch in deutsch, was aber völlig unerheblich ist, da man sie ohnehin nicht versteht. Ein Beiwerk, was nicht nötig gewesen wäre, aber auch nicht wirklich als störend empfunden wird.

"Cryptesthesia" ist nicht ganz schlecht, aber eben auch nicht herausragend. Ich würde sie irgendwo im Mittelfeld der vielen anderen Bands, die ebensolche Musik machen, ansiedeln.

Fazit:
Ein Album, das sich als absolut clubtauglich erweist - durch und durch gut tanzbar, aber für zu Hause eher ungeeignet. Wer also seinen Kopf einmal völlig ausschalten und einfach nur bis zur Erschöpfung hemmungslos abtanzen will, der ist mit dieser Platte bestens bedient.

Manko:
Die durchgängige Stilistik könnte bei dem einen oder anderen schnell als langweilig empfunden werden.

Hörtipp:
Drückt blind auf der Fernbedienung irgendeine Nummer. Alle Stücke sind gleich repräsentativ - keines der Stücke sticht besonders hervor.
Wer das noch am kraftvollste Stück sucht, dem sei Nr. 8 "Airships" empfohlen.

Tracklist:
01. Death desire
02. Schnee von gestern
03. Sagt mir wo
04. Cryptesthesia
05. Nuit Musee
06. Hang On
07. Oil Peak (Auto de Fe Mix)
08. Airships (Wutklang Mix)
09. River
10. Outskirts