Epochate: "Chronicles Of A Dying Era"
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Geschrieben von Andreas Torneberg
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Donnerstag, 13. August 2009 |
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Oh, Mann, was für ein gewaltiger Pathos! Wie ein Soundtrack zu einem Breitbild-Kinofilm, der das endgültige Krepieren einer zerstörten Zivilisation thematisiert - und "Action"!
Explodierende Hauptstädte, über denen sich Bombenpilze gen Himmel wälzen! Bombenpilze in deinen Ohren und - nein, es geht nicht um einen Film, sondern um unseren Planeten hier. Ein Donnerwetter aus pompöser Orchestrierung mischt sich mit rockenden Gitarren und den gesungenen Prophezeiungen über das Ende der Welt: "Und wenn das Ende näher kommt, wird eine heulende Menge entflammter Kehlen unsere ganze Arroganz niederbrennen...". Die Musik malt ein dramatisches Szenario des Niedergangs, aber auch der Kraft, sich darin durchzusetzen und zu überleben.
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Epochate sind Victor Love und Noras Blake aus Italien, deren zwei Perspektiven hier miteinander eine Symbiose eingehen, auch wenn die Musik häufig viel mit den Dope Stars Inc. gemeinsam hat, Victors zweiter Band.
Wenn dann der massive Overkill der Platte zu Ende geht, bleibt das Gefühl: Da steckt möglicherweise mehr hinter dieser bombastischen Inszenierung, als der Plan, durch bloßes Entertainment Geld zu zocken. Diese CD ist ein Portrait unserer Zeit... schon fast zu perfekt, zu sauber produziert, keineswegs innovativ, so wie es auch in unserer Zeit an Frische mangelt, etwas wirklich Neues, Bahnbrechendes zu erschaffen. Heutzutage kann sogar der Verfall ein elegantes Kleid italienischen Modedesigns tragen. Das ist eine Verführung der Sinne... und der Fluch des Kommerzes. Aggression und Angst spiegeln sich im unterhaltsamen Hochglanz-Style, in einer künstlichen Realität zelebrierter Betroffenheit. Vielleicht weil es angenehmer ist, aus allen Spannungen, den Zweifeln und dem Zorn dekorative Energie zu generieren. Vielleicht weil es mehr Spaß macht, einen monströsen Industrial-Dance-Sound für die dekadente Diskothek des vergnügungsbetonten Endzeitkandidaten zu destillieren - als sich der Depression zu ergeben.
Eine etwas längere Spielzeit wäre wünschenswert gewesen, die die Möglichkeit geschaffen hätte, sich den ruhigen Zeiten zwischen den Explosionen zu widmen und mehr Raum für Atmosphärisches zu öffnen. Doch dafür gibt es keine Längen, die Produktion ist schlank, schnell und präzise. Wirklich eindrucksvoll, wie auch das bemerkenswerte Coverdesign.
Tracklist:
01. Chronicles Of A Dying Era
02. 1600 A.D.
03. Substantia
04. The Flood
05. Creators
06. Needle Hive
07. Burning
08. Introspection
09. Of Shade And Light
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Letzte Aktualisierung ( Samstag, 29. August 2009 )
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