Die So Fluid waren in diesem Jahr beim WGT auf der Parkbühne in Leipzig zu bewundern. Man stößt seitdem im Internet auf diverse positive Berichte über das Konzert. Danach waren sie mit Prong auf einer ausgedehnten Tournee. Stellt sich die Frage, wie denn die Band nun auf Platte klingt? Ihr aktuelles Release "Not Everybody Gets A Happy Ending" liegt hier vor.

Das Ding geht von Anfang an gut und rockig los. Über die Teamleiterin Grog wird viel und gerne - insbesondere von männlichen Journalisten - berichtet, nun, das ist schon optisch ein heißes Geschütz, was auf der Bühne in Latex den fetten Bass zum Brüllen bringt. Und stimmlich geht's auch voll zur Sache. Die Platte bestätigt die Live-Qualität und überzeugt mit purer Handarbeit.

Keyboardteppiche oder am Computer generierte Elektroklänge sucht man vergebens. Wie auf der Bühne stehen Gitarre und Schlagzeug ganz im Dienste des klaren Songaufbaus, kein Platz für Kapriolen. Mr. Drew an der Gitarre liebt schon auf der Bühne das britische Understatement und verzieht keine Miene, zeigt keine Emotion - auf der Platte äußert sich dies in Präzision und einem konzentrierten Zusammenspiel, wenngleich man ihm in einigen kurzen experimentellen Ausflügen die Freude am Spiel und die Verbundenheit mit seinem Instrument anmerkt. Da blitzt sie auf, die Emotion. Al Fletcher an den Drums stützt den Sound fleißig mit einem kräftigen Rhythmusgerüst.

Auch wenn die Freunde der Schatten und Schwärze dieser Band mit Sympathie begegnen, hat Die So Fluid allerdings wenig mit gothischen Bereichen zu tun. Das ist einfach Rock, noch etwas Postpunk und Grunge dazu gemischt. Na ja, aber das Schlimmste sind künstliche Grenzen um irgendwelche Genrebereiche. Also, wenn diese Musik auch nicht besonders dunkel wirkt, geht sie gut ab und ist für jeden empfehlenswert, der sich darüber wundern möchte, wie intensiv und voll das Zusammenspiel von nur drei Instrumenten kommen kann.