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Im letzten Jahr erschien mit "Für immer und ewig" das erste Best-Of Album der Leipziger Band Die Art, welches sich allerdings nur mit den deutschsprachigen Stücken ihres Schaffens auseinandersetzte. Nun folgte vor einigen Wochen Teil II.
"24" oder "Twenty Fear" scheint für dieses Jahr genau der richtige Titel zu sein. Einerseits gibt es die Band als Die Art seit nunmehr 24 Jahren, andererseits enthält das Best-Of Album mit "Fear" die erste richtige CD-Veröffentlichung der Band und die erschien vor 20 Jahren. Passt also schon mal alles zusammen.
Das Schaffen von Die Art kann man nicht einfach in ein oder zwei Genres fassen und die Einflüsse der Band reichen auch nicht nur auf diese 24 Jahre Bandgeschichte, sondern weit darüber hinaus zurück.
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So benutzt die Band unter anderem Stilelemente vom frühen Punk und Postpunk, lässt aber jede Menge Einflüsse aus der jeweiligen Schaffensperiode in ihre Musik - je nach Stimmung, je nach Zeit - einfließen. Man könnte auch sagen, die Musik von Die Art verschmelzt das Leben mit Musik ständig neu und so durchdringen sich unterschiedliche textliche Stimmungen und die verschiedenen musikalischen Stile sowohl unterstützend als auch konkurrierend.
Musikalisch deckt man nun mit der Doppel-CD fast das komplette Spektrum der Band ab. "Twenty Fear" birgt so ziemlich alles in sich, was man bisher gemacht hat - Postpunk, Punk, Indiepop, Rock, die düsteren Seiten der Band und sogar hin und wieder der ein oder andere Metalriff. Uns so spiegeln auch "Twenty" und "Fear" in gewisser Weise die Gegensätze und die Gemeinsamkeiten der Bandgeschichte wider.
"Twenty" beschäftigt sich mit den Werken der Nachwende- und Vor-Auflösungszeit von 1990 bis ins Jahr 2000 und enthält Songs, die aus dem Schaffen dieser Zeit unbedingt im Gedächtnis bleiben sollten. Schon mit dem ersten Titel "My Colour Is Black" schallt einem einer der absoluten Klassiker aus den Boxen entgegen. Derer findet man natürlich viele auf der Platte, ist ja schließlich eine Best-Of. Insgesamt gestaltet sich "Twenty" abwechslungsreich, dabei aber immer recht melodiös. Indierock mit viel ruhigem Postpunkeinfluss trifft es wohl am ehesten. Dabei kommt mal mehr der Rock ("Iron Ivy", "Great White North"), mal mehr der Indiepart ("Weather Fine") zur Geltung. Beschwingte, fast poppige Melancholie ("All I Find Is") wechselt sich mit eher härterem Postunk ab ("The Final Error"), während einen "Heer Litz" ein bisschen an "The Passenger" von Iggy Pop erinnert. Aber so ganz einzuordnen ist wohl eh keines der Stücke - wäre ja auch schade.
Das die Debüt-CD "Fear" komplett als zweite CD enthalten ist, liegt wohl am Kultcharakter der darauf enthaltenen Stücke. Titel wie "Black Dust" oder "Wide Wide World" gehören bis heute zum Live-Repertoire und werden bei den Konzerten regelmäßig gewünscht und gefeiert. Im Gegensatz zu "20", ist "Fear" überwiegend ein raues Stück (Post-)Punk, das mit den teils aggressiven, heiser geschrieenen Vocals von Makarios ("Irish Coffee", "Black Dust"), einem vor sich hinblubbernden Postpunk-Bass ("Looking For My Mind") und teils harter Gitarrenarbeit wunderbar in die Zeit des damaligen Umbruchs passt, zwischendurch aber vorübergehend mit dem fast schon besinnlichen "Night And Day" und "Heaven Knows" auch mal etwas Ruhe einkehren lässt.
Was am Ende bleibt, ist die Musik einer Band, die sich um ihre Fans eigentlich keine Sorgen machen muss, die sich nie dem Business gebeugt hat und trotzdem erfolgreich und beständig ist. Oder wie meine Frau immer sagt: "Qualität setzt sich früher oder später immer durch!"
Einziges Manko der Veröffentlichung, ist das Fehlen der Lyrics, welche bei der deutschen Best-Of "Für immer und ewig" noch enthalten waren. Sieht man davon ab, erhält auch diese Die Art Best-Of das Prädikat: >Besonders wertvoll<.
Tracklist:
CD 1: "Twenty"
01. My Colour Is Black
02. Iron Ivy
03. Weather Fine
04. Great White North
05. All I Find Is
06. Black Hearts
07. Heer Litz
08. Tristesse Moderne
09. Kiss Me Till I Die
10. In My Mind / Mirage
11. The Final Error
12. Somewhere In The Rain
13. Reality
14. Leave You On Sunday
15. Trance 2
CD 2: "Fear"
01. Voices
02. Wide Wide World
03. All That Happens
04. Night & Day
05. Black Dust
06. Nightmare
07. I Love You / Marian
08. Looking For My Mind
09. Eternal Fall
10. Uptown
11. Heaven Knows
12. That's Me
13. Irish Coffee |