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Die Art: "Für immer und ewig"
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Geschrieben von preacher_man   
Freitag, 9. Oktober 2009
 

Während andere Bands nach dem dritten Album bereits mit einer "Best-Of" aufwarten, lassen sich wegweisende Bands auch gerne mal 25 Jahre Zeit. Dass Die Art keine gewöhnliche Band des Tagesgeschäfts sind, zeigt ihr ununterbrochener Kultstatus, den sie bereits seit ihrer Vorwende-Underground-Zeit östlich der Mauer mit sich "herumschleppen" und den auch die zwischenzeitliche Auflösung der Band von 2001 bis 2007 nicht zu untergraben vermochte.
Mit "Für immer und ewig" ist er nun endlich da, der lang erwartete Querschnitt durch ein viertel Jahrhundert und selbst diesen zelebrieren sie nicht gewöhnlich, packen sie unter die 16 Tracks doch drei neu eingespielte und drei neue Songs. Beschränkt wurde sich bei der Auswahl auf das deutschsprachige Repertoire, da viele dieser Stücke heute nicht mehr oder nur sehr schwer erhältlich sind.

     

"Indie-Depri-Post-Punk" könnte man die Musik von Die Art wohl heute nennen, die sich aus dem Garagenpunk von Mitte der 80er entwickelte. Aber diese Spezifizierung ist hier nicht das Entscheidende. Viel wichtiger scheint, dass sich bei dieser Band intelligente Texte - interpretierbar, verständlich und doch nicht banal oder klischeehaft - mit einprägsamen Melodien paaren und dies nicht Zufall, sondern Standard ist.

Neben ganz frühen Stücken wie "Sie sagte" (1987), das noch eher typischen Garagenpunksounds folgte oder "Endlos" (1987) und "Symbole" (1987), die mehr die Postpunkeinflüsse der Band repräsentieren, zieht sich die Entwicklung über Alternative-Rock mit "Das Schiff" (1989) hin zu den Mittneunzigern wie dem rockigen "Heimatlied", dem sanften "Nur 1 Traum" oder dem verträumten "So weit...", das besonders durch seine ständig verklärt-schwingenden Gitarren hervorsticht. Aber auch die Zeit seit der Bandwiedervereinigung kommt mit "Alles was dein Herz begehrt", "Tanzende Schwermut 2" oder dem bisher unveröffentlichtem "Every Day" nicht zu kurz.
Texte, die das Leben schrieb, mit all seinen menschlichen Schwächen, gesellschaftlichen Problemen oder einfach nur traurig-, ja schaurig-schönen Geschichten, die die markante Stimme von Sänger Makarios - mal begleitet von melancholisch veträumten, mal von aufbegehrenden oder resignierenden Melodien - erzählt, machen
Die Art unvergleichbar.

Fazit:
Für Fans ist diese CD sowieso ein Muss. Für alle Einsteiger, die sich in einer Welt aus Melancholie, Wut, Selbstzweifeln und Hoffnung wohlfühlen, bietet sie einen guten Querschnitt durch die Bandgeschichte, wird aber mit Sicherheit nicht der letzte CD-Kauf dieser Band sein.
Und allen empfohlen sei natürlich auch das Erlebnis eines Livekonzerts von
Die Art... das nur als kleiner Hinweis. ;-)

Mankos:
Nicht von mir!

Hörtipps:
Die Klassiker "Sie sagte" und "Radiokrieg", sowie "Tanzende Schwermut 2" und "Everyday", das die heutige Zeit wohl ziemlich genau beschreiben dürfte.

Tracklist:
01. Endlos
02. Ozean
03. Das Schiff
04. Samtmarie
05. Sie sagte
06. Heimatlied
07. Alles was dein Herz begehrt
08. Symbole
09. Nur 1 Traum (Version)
10. So weit...
11. Weich wie Schnee
12. Schreien
13. Tanzende Schwermut II

     
Die Art @ LabelLos.de
Die Art @ myspace
     

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