Geschrieben von Andreas Torneberg
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Sonntag, 9. August 2009 |
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Es wird Zeit, auf das schon ein paar Monate zurückliegende Erscheinen des neuen Albums, mit dem die deutschen Beschwörer der Melancholie ihr akustisches Tagebuch in Form eines düsteren Tonwerks dunkler Erinnerungsstücke und Fragen fortsetzen, zu reagieren… schalten wir das Licht aus. Willkommen im Dunklen, zurück in der Schönheit der Schwermut! Und sei es mittags und strahlend heller Tag, diese schwarze Pille verdunkelt das Licht und wirkt als inspirierendes Stimulans für jene, denen die Nacht ohnehin zu kurz ist.
Adrian Hates’ Stimme ist wie immer ruhig und kontrolliert, doch unter dieser Oberfläche aus scheinbarem Gleichmut vibrieren die emotionalen Schwankungen.
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Häufig als elektronisches Projekt bezeichnet, sind in Wirklichkeit Gaun:A's Experimente am Werk, die Gitarrenklänge bis zur Unkenntlichkeit in den Dienst der Atmosphäre zu stellen und zu verändern. Anstatt wie vorher ein Konzeptalbum zu schaffen, hat Adrian in zwölf voneinander getrennten Beiträgen sein persönliches Asyl aus Fragen und Betrachtungen über schmerzhafte oder wuterfüllte Zustände seines Lebens formuliert; wie üblich in verschlüsselten Texten, die jedem Hörer die Möglichkeit eröffnen, eigene Ansichten daraus abzuleiten.
Eine große Veränderung oder auffällige Entwicklung ist allerdings nicht vorhanden. Diese Band klingt einzigartig wie sonst keine andere, aber es scheint daran gelegen zu sein, dass dieser Wiedererkennungswert beibehalten und von revolutionären Veränderungen oder allzu wagemutigen Experimenten nicht erschüttert wird. Bemerkenswert ist, wie eindeutig man sich auf die Klarheit der Komposition konzentriert, wie entschieden die Inhalte und Ausdrücke auf ihre Essenz hin destilliert werden. Auch versucht Adrian, seine stimmlichen Ausdrücke immer bewusster zu intensivieren.
Wie bei jedem Diary Of Dreams-Album, mischen sich unter die meist englischsprachigen Stücke zwei deutschsprachige, was sich auch im musikalischen Ausdruck niederschlägt. Beim elegischen "Requiem 4.21" wirkt die deutsche Lyrik besonders klar und prägnant; "Wahn!Sinn?" hat etwas von deutscher Härte à la Seelenzorn. Insgesamt ist diese Platte wohl ausbalanciert und bildet einen durchaus eindrucksvollen Schritt im Werdegang der Band, vom Koch routiniert abgeschmeckt. In diesem Restaurant weiß der Maître de Plaisir, was die Gäste erwarten. Und er hat gelernt, sein Talent und seine Ideen so zu nutzen, dass auch er bekommt, was er von sich selbst erwartet.
Tracklist:
01. The Wedding
02. Requiem 4.21
03. Odyssey Asylum
04. Poison Breed
05. Wahn!Sinn?
06. The Colors Of Grey
07. Choir Hotel
08. The Chain
09. King Of Nowhere
10. 21 Grams Of Nothing
11. Mind Over Matter
12. Kingdom Of Greed
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Letzte Aktualisierung ( Sonntag, 9. August 2009 )
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