Dementi: "Wer bettelt wird nicht gefüttert"
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Geschrieben von Andreas Torneberg
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Mittwoch, 8. Juli 2009 |
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Die musikalischen Vorlieben dieser Band sind in Deutschland schon von etlichen Genregrößen besetzt, die z.B. Rammstein, Oomph!, Megaherz oder In Extremo heißen. Zwischen diesen Stühlen der "Neuen deutschen Härte" im Bereich deutschsprachiger Poesie in Verbindung mit harten Gitarren ein eigenständiges Plätzchen zu finden, ist nicht ganz einfach.
Aber muss es sich denn immer um das irre innovative Neue drehen? Reicht es nicht, in einer bestimmten Strömung bestimmte Nachbarn zu haben, ohne gleich mit diesen verglichen und gemessen zu werden? Die Frage ist ein Killer. Wer nicht eigenständig ist, wird bestenfalls als guter Kopist geehrt. Wer nicht die 100 Prozent vermarktbarer Authentizität gibt, wird oft genug im Abseits geschmort. Im Fall der Platte von Dementi kommt diese Frage auf.
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Die Frage: Ist dies wirklich Ausdruck des eigenen Lebens in der eigenen Musik, und wie viel Bestandteil an diesen Ideen hat der Wunsch, vom großen Vermarktungskuchen eine Scheibe abzukriegen? Und wenn’s nicht um diesen Kuchen geht, klingt in den eigenen Ohren vielleicht noch zu laut der Nachhall von eben gehörten Idolen?
Im Fall der neuen Produktion von Dementi wird ein Spagat versucht, um mit den Liedern sowohl die Härte, als auch melodische Romantik abzudecken. Das Ergebnis ist durchaus gut hörbar, professionell gespielt, produziert, hat keine nennenswerten Schwächen. Eine prima rockende Stimme, die interessante Texte interpretiert, auf denen auch mischtechnisch und kompositorisch ein Schwergewicht liegt, schöne Melodien, die sich mit fetzigen Riffs mischen. Aber gerade in dieser Mischung liegt auch ihre Schwäche. Soll es hart und provokativ sein oder emotional betroffen? Von allem ein Bisschen wegen der Vielseitigkeit? Musikalisch harmonisch, um den Hörern zu zeigen, auch Jungs können leiden, oder doch hart die Zwölf treffen? Die Entscheidung ist nicht klar. Hört mal rein! Vielleicht findet ihr diese Mischung oberaffengierig… Zum Schluss der CD gibt’s dann noch für die DJs und Clubs eine Electro-Dance-Version von „Der Große Regen“, enthärtet.
Tracklist:
01. Intro
02. Dein Zweites Ich
03. Was hält mich hier
04. Die Finger deiner Hand
05. Der große Regen
06. Wer bettelt wird nicht gefüttert
07. Warten im Regen
08. Das Buch feat. RIG
09. Der Krieger weint
10. Ein Atemzug feat. Amber
11. Lügen
12. Mit einem Engel
13. Schweigen
14. Je schneller du rennst
15. Der große Regen (Painbastard Remix)
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Letzte Aktualisierung ( Montag, 27. Juli 2009 )
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