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The New Old Way Festival - 5 Jahresparty - 18.-19.06.2010 - "Café Schlachthaus", Dornbirn/AT
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Geschrieben von preacher_man   
Freitag, 25. Juni 2010
Something NEW, something OLD... in a WAY
 

Fünf Jahre wurde sie dieses Jahr alt, die "The New Old Way" Party im österreichischen Dornbirn, welche seit Jahren die schwarze Szene Vorarlbergs von Gothrock bis Cyberpunk in ihren Bann zieht. Wie schon in unserem Vorbericht erwähnt, muss ein solches Ereignis natürlich gebührend gefeiert werden und so gab es mit der "The New Old Way 5 Jahresparty" am 18. und 19. Juni den diesjährigen Höhepunkt im "Café Schlachthaus".
Extra einen Tag vorher angereist, bestand nach stau- und regenreicher Fahrt unser erstes Problem darin, dass uns der Zugang zu unserer Ferienwohnung durch Feuerwehr und Polizei, untermalt von nächtlichem Blaulicht, verwehrt wurde. Wenigstens dauerte die Aktion nicht allzu lange - nur ein Sicherungskasten im Nachbarhaus hatte gebrannt.

 
Freitag
 

Am nächsten Tag ging es nach ausgiebigem Mahl im mittlerweile zu unserem festen Programm gehörenden "Vorarlberger Hof" gegen 19:30 zum "Café Schlachthaus". Dort liefen gerade noch die letzten Vorbereitungen und Soundchecks, die letzten Technik-Probleme wurden behoben und wenig später auch die Kasse geöffnet. Die Anfangszeiten verschoben sich etwas nach hinten, was den noch ankommenden Gästen und damit auch den Bands entgegen kam und uns die Möglichkeit gab, mit dem Plündern der Biervorräte zu beginnen (tja Illi, das haste davon... *g*). Außerdem blieb so genügend Zeit alte Kontakte aufzufrischen und auch gleich neue zu knüpfen. Besonders freuten wir uns auf ein Treffen mit Vendemmian und auf das Wiedersehen mit Sol, dem Sänger von The Eternal Fall, welche an diesem Abend den Opener-Part übernahmen.
Das LineUp der spanischen Band, die vor allem mit ihrem genialem 2008er Album "A Part Dies" und auch dem darauf folgenden "Alone" überraschte, ist mittlerweile leider auf zwei Mitglieder zusammengeschrumpft, was ihrem Live-Auftritt allerdings keinen Abbruch tat. Wer großartige Showelemente erwartet, wird bei
The Eternal Fall sicherlich enttäuscht, doch das, was diese Band ausmacht, sind die ruhigen, gefühlvollen Momente, die vor allem Sänger Sol durch seine ausdruckstarke Stimme auf das Publikum überträgt, begleitet von wavigen Melodien, die einen in die Zwischenwelt hinübergeleiten. Im Laufe des Konzertes kam dann doch mehr und mehr Bewegung in Form von Tanzen in den Saal und so überzeugend das Konzert der beiden Spanier war, ließen die Zugaberufe nicht lange aus sich warten.

Wesentlich schneller ging es anschließend mit
La Mamoynia zur Sache. Rhythmus ist das oberste Gebot! Bei der italienischen Combo, die übrigens ebenfalls von drei auf zwei Mitglieder zusammengeschrumpft war, sind die Vorbilder aus den 80ern deutlich zu spüren. DAF, Einstürzende Neubauten und die damalige Minimalszene scheinen einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben. Dabei nutzen Dimitris und Guiseppe, wie schon einige ihrer Vorbilder, was die Industrie zum Musikmachen bereithält. Mit Waschtrommel, Blechtisch und Wasserkanistern als Drums erzeugen sie Sounds, die einerseits fast härter als DAF wirken - der teilweise italienische Sprechgesang tat hier sein Übriges dazu - anderseits aber doch etwas eingängiger und tanzbarer. Das führte natürlich von Beginn an zu einer vollen Tanzfläche, die sich erst gegen Ende des Konzertes etwas leerte. Alles in allem aber ein sauberer Auftritt - muss selbst der Gothrocker zugeben.

Der wurde ja auch anschließend wieder durch die
Golden Apes bedient. Alles andere als unbekannt in unseren Breiten, stehen die Berliner für ordentlich düster-depressiven Rock mit genügend Tiefgang. Selbst Mick Mercer lobte die Veröffentlichungen und der hat ja eigentlich einen ziemlich guten Musikgeschmack. ;-P
Doch auch wenn es im Bein juckte und der eine oder andere mitzuwippen begann, nicht einmal beim bekannten "Ferryman" wollten sich die Gliedmaßen so richtig verausgaben. Dafür kam von der Bühne einfach viel zu wenig herüber. Was die
Golden Apes boten, wirkte einfach zu statisch und Sänger Peer bemitleidete sich so sehr selbst, da konnte die Musik noch so gut, die Gitarrenarbeit noch so perfekt und die Stimme noch so passend sein - es half nichts. Dann doch lieber bei einer Flasche Rotwein zu Hause genießen...

Ganz anders der Co-Headliner des Abends. Das finnische Urgestein
Two Witches, bei dem ja nur noch Sänger Jurki vom Gründungslineup dabei ist, legte von Beginn an richtig los. Obwohl wir sie noch nie live sehen durften, war die Begeisterung von Beginn an kaum zu bremsen. Gute 75 Minuten nicht stillzustehen fiel nicht schwer und Jurki, Marko (Drunken Viking Warrior *g*) und HayDee hatten dies Wirkung nicht nur auf uns, sondern auf's gesamte Publikum. Zwischen Gothrock, Batcave und Synthies, verflog das Konzert und wer nicht schnell genug hinsah, konnte fast verpassen, dass Sänger Jurki (der im übrigen Mr. Fiend nicht unähnlich sieht) mehr im Publikum als auf der Bühne zugegen war. Klasse Musik, klasse Show - gerne wieder!

Dann kam der Headliner. Frisch aufgetankt betraten
Vendemmian, die live nun auch wieder nur noch als Duo unterwegs sind, die Bühne. Musikalisch genau unser Ding und für uns die "funniest Gothrock band ever", kann der Sound noch so räudig sein, es wird immer ein geiles Konzert - und Tanzen muss man sowieso. Zwischendurch noch die obligatorische "10" und ein bisschen Toffifee-Weitwurf tut das Übrige zur guten Stimmung. Gespielt wurden Songs ihres letzten Albums "One More Time", gemischt mit älteren Perlen der Vor-Reunion-Zeit. Als Bonus gab's noch eine Vendemmian-Version des Joy Division Klassikers "Transmission" obendrauf. Nur eines wollten sie nicht spielen: "Drunk, Stupid And Goth", auch wenn der Ruf danach bereits bei der ersten Zugabe ertönte. Gefühlte 23 Zugaben und vier Bier später wurden Mark und Dave endlich weich und Mark merkte an, man werde jetzt "Drunk, Stupid And Goth" spielen, er könne sich aber nicht mehr an den ganzen Text erinnern, weil sie es so lange nicht gespielt hätten. Trotz der fehlenden zweiten Strophe, bildete "DSG" den würdigen Abschluss eines fast perfekten Goth-Abends.

Die Uhr war mittlerweile auf 3am fortgeschritten, wir total fertig vom Tanzen und die Aftershowparty u.a. mit DJane Tigerlilly musste an diesem Abend leider ohne uns stattfinden. Ab ins Bettchen!

 
Samstag
 

Ausschlafen, Duschen, Essen gehen - idealer Tagesbeginn. Kulturelle Sehenswürdigkeiten konnte man bei drei Tagen Dauerregen getrost links liegen lassen. Entspannen war vor dem nächsten Konzertabend eh' die bessere Alternative.
Im "Café Schlachthaus" wurden auf die über hundert zahlenden Gäste des Vorabends noch mal eine ganz Menge draufgepackt. Der Konzertsaal also gut gefüllt. Los ging's wiedermal etwas später, aber das ist weder ungewöhnlich noch schlimm bei einem Festival in dieser Größenordnung.
Da der eigentlich geplante Opener
The Imaginary Stigma schon vor längerem abgsagen musste, hatte man genügend Zeit mit your FAVOURITE nightmare einen würdigen Ersatz zu finden. Und der erwies sich als ungeheuer tanzbar. Klingen die Hannoveraner auf MySpace sehr punkig, etwas rotzig und nicht sonderlich gut abgemischt, dürfte ein Live-Konzert jedes Batcaver- und Deathrocker-Herz hoch erfreuen. Kein Wunder, spielen doch zumindest Gitarrist Norm und Drummer Toni unter anderem bei New Days Delay. Zusammen mit Frontmann Shameless und Judas aka Lady Stardust an Mikro und Gitarre, ergibt sich eine interessante Mischung, bei der vor allem der teilweise vierstimmige Gesang und die Shouts aus dem normalen Bild herausstechen. Wild! Sehr Wild! *g* Das wurde ordentlich belohnt. Wer hat schon als Opener 'ne volle Tanzfläche? Selbst der ein oder andere Cyber konnte es sich nicht verkneifen und Zugaben mussten auch noch her. Seien wir also auf das hoffentlich noch dieses Jahr erscheinende Debüt-Album gespannt.

Mit
Neon Dream ging es dann etwas ruhiger weiter. Die Gothrock-Band aus Münster in "klassischer" Besetzung mit zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und Sänger, mischt unter den traditionell geprägten Gothrock normalerweise moderne Beats und Tranceeinflüsse. Live ließen sie diese aber zu Hause und konzentrierten sich auf das Wesentliche. Auch wenn oder gerade weil Sänger Klaus für mich nicht die typische Gothrockstimme hat, harmonierte diese ausgezeichnet mit den teilweise psychedelischen Gitarrenläufen und den manchmal vom Ur-Hardrock geprägten Parts. Schicker Auftritt, auch wenn die eine oder andere Pointe noch dazukommen könnte.

Dann hatten endlich die (fast) Lokalmatadore aus der Schweiz ihren Auftritt. Auch die
Metallspürhunde standen beim New Old Way Festival mit geschrumpfter Mannschaft auf der Bühne, war ihnen doch kurzfristig ihr Gitarrist abhanden gekommen. Das hielt sie allerdings nicht davon ab, zu tun, wofür sie gebucht waren: die Tanzfläche gehörig zu füllen. Man mag ihre Musik oder auch nicht, aber ihr Publikum begeistern können sie auf alle Fälle. Die Tanzfläche war zum Bersten gefüllt, die stampfenden Beats und Sänger Michels brachialer Sprachgesang taten das Übrige, um die Masse in Bewegung zu versetzen. Sehr angenehm war auch die Abwechslung am Mikro mit Keyboarderin Marion, was ganz andere Akzente setzte, die eher in Richtung Electroclash gingen.

Bei der letzten Band des Abends ging es dann noch elektronischer zur Sache.
File Not Found entschuldigten sich vorsichtshalber für das Fehlen von Gitarren in ihrer Band. Das Publikum, das immer noch recht zahlreich die Tanzfläche besetzt hielt, war anscheinend genau deswegen gekommen. Minimalistischer-C64-Elektro mit Zauberwürfel auf Videoleinwand führte zu Zuckungen jeglicher Art vor der Bühne, die Mehrheit der Gitarrenfraktion hatte sich jedoch eher Richtung Bar oder Obergeschoss verzogen.

Diesmal konnten wir auch die Aftershow-Party noch genießen. Musikalisch gab's ziemlich viel Abwechslung, von technoiden Beats bis zu angenehmen Melodien. Unsere Belange wurden dabei von
DJane Tigerlilly wirklich hervorragend beachtet, nur leider viel zu kurz. Aber das sind solche genialen Wochenenden ja sowieso immer...

Bleibt festzuhalten: Wir kommen bestimmt wieder nach Dornbirn. Der zweite Aufenthalt in Vorarlberg hat unsere überaus positive Meinung über Events in der Region, die Leute und die Gastfreundschaft nur bestärkt. Einzig das Bier bleibt ein großes Manko. Da müssen unsere südlichen Nachbarn noch dazu lernen *duck&renn*.
Vielen Dank an das
NOW-Team für ein perfektes Wochenende und viele Grüße an alle, die wir wiedertreffen bzw. kennenlernen durften, insbesondere natürlich Illi + Familie, Dave und Mark + Caroline von Vendemmian, Bella und Melle, The Eternal Fall, Two Witches, your FAVOURITE nightmare und Neon Dream. Wir sehen uns... !

Zu den Festivalfotos...

 
The New Old Way Festival 2010 @ LabelLos.de
The New Old Way Website
The New Old Way @ myspace

The Eternal Fall @ LabelLos.de
The Eternal Fall @ myspace
La Mamoynia @ LabelLos.de
La Mamoynia @ myspace
Golden Apes @ LabelLos.de
Golden Apes @ myspace
Two Witches @ LabelLos.de
Two Witches @ myspace
Vendemmian @ LabelLos.de
Vendemmian @ myspace

your FAVOURITE nightmare @ LabelLos.de
your FAVOURITE nightmare @ myspace
Neon Dream @ LabelLos.de
Neon Dream @ myspace
Metallspürhunde @ LabelLos.de
Metallspürhunde @ myspace
File Not Found @ LabelLos.de
File Not Found @ myspace

 

Kommentar(e)
Geschrieben von illi am 2010-08-30 10:32:04
ach ja.  
freut mich das es euch gefallen hat. 
 
man sieht sich. 
 
greets 
 
illi

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Letzte Aktualisierung ( Montag, 5. Juli 2010 )
 
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