Infection - 29.04.2010 - "Knust", Hamburg
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Geschrieben von Andreas Torneberg
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Dienstag, 4. Mai 2010 |
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Das Emergenza-Festival in Hamburg ging ins Halbfinale - zwischen an dieser Stelle gnadenlos nicht weiter bearbeiteten Kapellen verschiedener Genres vorrangig im Bereich Reggae, Partyrock oder Unterhaltungspunk richtet sich unser Fokus auf die Wilhelmsburger Formation Infection und ihren dunklen, wütend metallisierten Hardrock. Anders als vor drei Monaten beim ersten Emergenza-Konzert im "Logo", teilte sich das Publikum in zwei Lager: Das der Fans mit wirbelnden Haaren und handfestem Gerempel vor der Bühne und das der restlichen Besucher, die dem Treiben einen beunruhigten Sicherheitsabstand gönnten. Um Infections Musik als unterhaltsam zu empfinden, muss man auf Klänge der heftigeren Art stehen, verbunden mit Zorn und einer Portion Irrsinn. Diese Form der Unterhaltung schien für einen Teil der Gäste etwas zu rabiat zu sein, noch dazu, wenn man an einem warmen Frühlingsabend gekommen war, um das Bier eher genießerisch zu schlürfen - die Ladung Finsternis und Aggression, die die Band losließ, war nicht für jedermann.
Es fällt am Erscheinungsbild der Band auf, dass eine Reduktion der ursprünglich infektiösen Visual Kei-Attitüden stattgefunden hat - auf der MySpace-Seite noch als leicht anmumifiziert bandagierte Patienten zu betrachten bzw. auf ihrer Website noch tiefer ins krankhaft Hospitale abtauchend.
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Sänger Tümay trat verhältnismäßig unmorbid mit glänzender Aerodynamikfrisur auf und bewies neben seiner musikalischen Energie auch sein darstellerisches Talent. Beides macht Spaß mitzuerleben, zumal seine eigene Freude dabei rüber kommt. Tümay ist ein prima Frontmann, bei dem Ausstrahlung und Kommunikationsfreudigkeit mit dem Publikum deutlich zur Geltung kommen. Die Band selbst ist stark und baut mit Gitarre, Bass und Schlagzeug eine fette Wand. Und wir sprechen hier nicht über seit Jahren tourende Profis, sondern über Musiker, die bis jetzt quasi als "Schülerband" auftraten, Schüler, Freunde, die eine gemeinsame Leidenschaft teilen, aber mit ihrer Performance die "Amateurliga" vergessen lassen.
Das Konzert im "Knust" bewies erneut, dass diese Gruppe absolut talentiert ist und Biss hat, sich aber auf Lorbeeren nicht ausruhen darf, sondern bienenfleißig an neuen Ideen in der Musik und an der Bühnenshow arbeiten sollte. Soviel man hört, ist für Ende des Jahres eine CD in Planung, nachdem man jetzt gerade eine Single herausgebracht hat.
Zu den Konzertfotos...
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