Main Menu
Home
News
Banddatenbank
Rezensionen
Konzertsuche
Festivals
Musikdownloads
Galerie
FAQ
Impressum
Halloween Psycho Attack - 30.10.2010 - "Café Wagner", Jena
PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von preacher_man   
Sonntag, 21. November 2010
Monster, Zombies, Kakerlaken...
 

...trifft man in der Regel am ehesten zu Halloween in öffentlichen Räumen an. Nicht so im "Café Wagner" in Jena. Hier geben sich zumindest die ersteren beiden Fraktionen - dank einer etablierten Horrorpunk- und Psychobilly-Szene - das ganze Jahr über die Klinke in die Hand. Aber auch hier erreicht der Wahnsinn traditionell Ende Oktober seinen Höhepunkt. Kein Wunder also, dass das alljährliche Halloween-Festival standesgemäß auf den Namen "Halloween Psycho Attack" hört.
Für die diesjährige Ausgabe des Festivals im "Wagner" gab es lediglich 150 Karten im Vorverkauf und diese dürften auch so ziemlich weggegangen sein. Das hatte einen ordentlichen Füllstand zur Folge, mehr hätte es nicht sein sollen. Für die Größe des Clubs bietet das "Wagner" eine angemessen große Bühne und auch die Preise sind, im Vergleich zu anderen Etablissements der Stadt, durchaus vertretbar.

Beim LineUp ließ man sich nicht Lumpen. Mit den
Bloodsucking Zombies From Outer Space (deren Frontmann Richy ich ungeschminkt erstmal gar nicht zuordnen konnte, sch...schuldigung *g*) holte man sich die Horrorbilly-Creme aus Österreich ins Haus und sowohl Thee Flanders als auch die Lokalmatadore The Fright unterstützen die Party- und Rock'n'Roll-Kultur des "Wagner" hervorglänzend.
Zu unserem Eintreffen war der Konzertsaal schon sehr gut gefüllt und am Einlass erwarteten einen bereits die Angestellten der psychiatrischen Anstalt, um die Gastgehirne auf dem OP-Tisch einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Nur an der Sauberkeit des OPs muss die Klinikleitung noch etwas arbeiten - mannsgroße
Kakerlaken sollten eigentlich nicht zum Inventar gehören. :-P

 

Wie man es von den meisten Veranstaltungen kennt, ging es auch hier nicht ganz pünktlich zu Sache. Den Opener machten die Hermsdorfer The Fright, welche in den letzten Jahren eine beachtliche Entwicklung hinter sich gebracht haben. So erwies sich auch unser viertes Konzert von Lon, Danny, Kain und Seares wieder als etwas Neues. Vom ursprünglich eher punkigen Sound der Band, der zwischenzeitlich wesentlich mehr melodiöse Rock'n'Roll-Züge annahm und sich dann teilweise auch mal in Richtung der 69 Eyes bewegte (was nicht zuletzt an Lon's Stimme liegen dürfte, die irgendwo zwischen Jurki 69 und Glenn Danzig beheimatet ist), hat man sich mittlerweile ein ganzes Stück entfernt. Der diesjährige Halloween-Auftritt stand ganz im Zeichen des Früh-80er Glamrock und zuweilen auch des Hair Metal der damaligen Zeit und dies spiegelte sich nicht nur im Sound, sondern auch in den Outfits der Bandmitglieder wieder – was natürlich auch am Anlass gelegen haben könnte. Hier eine Langhaarperücke, dort zu enge Leo-Leggins und jede Menge bunte Tücher ließen keine Zweifel daran, dass man von Anfang an nur eines wollte: Party! Das Publikum brauchte natürlich einige Titel zum Auftauen, doch nach jeder Menge Songs der letzten Alben, u.a. "Die With Me" und Knallern wie "Horror Rock'n'Roll" und "Heart & Soul" des 2009er Werks "Born To Be Dead", gab es spätestens bei diversen Coverversionen kein Halten mehr und das Mitgrölen des Publikums übertönte zeitweise die Band. Ach ja, zwischendurch wurde auch noch der ein oder andere Drink von der Bühne gereicht. Dies übernahm die eigens dafür engagierte "Frau im schwarzen Kleid", was dem Publikum in den ersten Reihen sichtlich entgegenkam. The Fright haben an diesem Abend auf alle Fälle bewiesen, dass sie wieder einmal einen Riesensprung nach vorn gemacht haben, sowohl musikalisch als auch in Bezug auf ihre Bühnenpräsenz. Da nehm ich doch mal kurz den "Hut ab". ;)

Nach jeder Menge Drinks kamen dann
Thee Flanders auf die Bühne. Die Band aus Potsdam[ned] hat sich nicht umsonst "Punk-a-Billy from Hell" auf die Fahnen geschrieben. Seit der Bandgründung 1997 sind jede Menge Auftritte ins Land gegangen und neben einschlägigen Szenegrößen supportete man dabei auch schon mal ganz nebenbei Bela B. Trotz des dumpfen Sounds des auf der Bühne anwesenden Kontrabass', geht es bei den Brandenburgern noch um Einiges heftiger und vor allem punkiger zur Sache als bei The Fright. Jede Menge Zombieschminke im Gesicht, schneller Horror-Rock'n'Roll und ein ohnehin schon gut vorgeheiztes Publikum mündeten in ausufernde Pogo-Orgien der ersten Reihen. Die Stimmung flaute auch während des Konzertes nicht ab, zumindest soweit man das von der Bar aus *g* überblicken konnte, und auch vom Pogo hatte man den Eindruck, dass er hart, aber zivilisiert ablief. Gutes Konzert und super Stimmung also, auch wenn für den alten Herrn eine Spur zuviel Punk drin war. Derzeit sind Thee Flanders übrigens immer noch mit den Bloodsucking Zombies auf Tour, mit denen sie diesen Herbst auch die Split-CD "Clash Of The Monsters" veröffentlichten.

Diese griffen die gute Stimmung der Flanders ohne Umschweife auf und wissen natürlich auch, wie man das Publikum bei Laune hält. Die Markenzeichen von Österreichs wohl bekanntester und beliebtester Horrorpunk-Band, sind, neben ihrem eigenständigen Sound, sicherlich die Stand-Up-Drums von Sänger Richy. Schlagzeug spielen und dazu noch singen dürfte nicht nur schwierig, sondern auch außerordentlich anstrengend sein. Von seiner Kondition und pausenlosen Energie diesbezüglich konnten wir uns aber schon vor einigen Jahren im Werk II überzeugen. Diesmal gab es für die Bandmitglieder passend zum Anlass Halloween-Masken von Dracula bis Herman Munster als Zusatzutensilien, bevor die
Zombies in gewohnter Untotenbemalung auf der Bühne standen.
Musikalisch kann man an der Band aus Wien nichts aussetzen. Die richtige Mischung für ausgelassenes Feiern aus Geschwindigkeit, Melodie, Punkanleihen und Horrorattitüde haben sie einfach drauf und jede Menge Songs im Gepäck, die man entweder kennt oder die sofort ins Gehör gehen. Dementsprechend gab es auch hier genügend Zeit zum Pogen und Tanzen. Vor allem "Blood On Satans Claw", der Überflieger "Monster Mutant Boogie", "A Deeper Shade Of Red" und das Cover von Alice Coopers Klassiker "Poison" graben sich tief ins Gehirn, ebenso wie der Bonustrack des aktuellen Albums, der in "
Wiener Schmäh" gesungene "Mörder Blues". Das bestätigte auch das eindeutige "JA!" des Publikums auf die Frage, ob es diesen Song überhaupt hören will, wenn ihn doch keiner versteht. ;) Tolles Konzert, tolle Stimmung!

Nach den Live-Konzerten leerte sich das Wagner leider relativ schnell, obwohl die Musik aus der Konserve mit jeder Menge Halloween-, Rock- und Horrorklassikern aufwartete. Viel Platz zum Tanzen also für die Verbliebenen, was nicht nur von den restlichen Gästen, sondern auch von den Bands genutzt wurde. Nach dem ein oder anderen Likörschen setzten auch wir uns zeitnah in Bewegung. Der ganze Abend hatte seine Spuren ebenso hinterlassen wie der Tresen im Besonderen und so ganz "um die Ecke" liegt Jena für uns leider auch nicht. Keine Angst, unser Fahrer war noch nüchtern. ;)

Fazit:
Ein Aufenthalt in der Klinik "Wagner" ist zwar anstrengend, lässt aber keine Wünsche offen. Mit Chefarztbehandlung macht das Ganze gleich noch mal soviel Spaß und wir werden uns bei Gelegenheit auf alle Fälle wieder einliefern lassen!

Zu den Konzertfotos...

 
The Fright @ LabelLos.de
The Fright @ myspace
Thee Flanders @ myspace
Bloodsucking Zombies From Outer Space @ LabelLos.de
Bloodsucking Zombies From Outer Space @ myspace
 

Kommentar(e)

Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melde dich an oder registriere dich.

Powered by AkoComment 2.0!

Letzte Aktualisierung ( Montag, 22. November 2010 )
 
< Zurück   Weiter >