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Ganz nach dem Motto "Auch andere Mütter haben schöne Töchter", wird sich die LabelLos.de-Crew auch dieses Jahr wieder auf einem Festival im Nachbarland Österreich umschauen, der "The New Old Way - 5 Jahresparty". Wir besuchen also exakt dieselbe Stadt wie letztes Jahr - Dornbirn im Vorarlberger Land. Dies fällt uns nicht schwer, haben wir doch durchweg positive Erinnerungen, sowohl an die Szene als auch an die Einheimischen allgemein mit nach Hause genommen. Obwohl von der Einwohnerzahl her (knapp 45.000) nicht übermäßig üppig beseelt, gibt es in Dornbirn und Umgebung eine aktive und kreative Goth-Gemeinde. Zwei der wichtigsten Vertreter der schwarzen Vorarlberger Party- und Festivalszene sind das Judgement Day Festival, über das wir bereits im letzten Jahr berichteten, und die regelmäßig stattfindenden "New Old Way" - oder kurz "NOW-Partys". Letztere feiern in diesem Jahr ihr fünfjähriges Bestehen und um dieses Jubiläum entsprechend zu begehen, gibt es am 18. und 19.06.2010 eben jene "The New Old Way - 5 Jahresparty".
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Aufgrund der günstigen Lage im westlichen Zipfel Österreichs, bedient die NOW-Party Goths aus Österreich, der Ostschweiz, Liechtenstein und Süddeutschland gleichermaßen und auch genremäßig ist man nicht wirklich beschränkt. Überfliegt man die letzten Playlists der Partyreihe, geht es von Tradgoth und 80s-Wave über Metal und Synthiepop bis hin zu harter Elektronik. Ab und an, zu besonderen Anlässen, geht's aber auch Live zur Sache und dies gestaltet sich nicht weniger abwechslungsreich als die Töne aus der Konserve, spielten doch schon Bands wie QEK Junior, The House Of Usher, Trümmerwelten oder Madre Del Vizio im Kulturcafé Schlachthaus - der NOW-Residenz. Das Kulturcafé Schlachthaus wird von der Offenen Jugendarbeit Dornbirn (OJAD) betrieben und bietet einer Vielzahl von Jugend- bzw. Subkulturen und Musikgenres die Möglichkeit für Konzerte, Partys etc.
Nun aber zum Festival selbst: Neun Bands werden sich am 18. und 19. Juni im Schlachthaus die Ehre geben und die wollen wir euch natürlich auch kurz vorstellen:
Deutet man die Flyer in der herkömmlichen Art und Weise, beginnt der Freitag mit The Eternal Fall. Die Spanier um Sänger Sol fanden bei uns ja schon des öfteren Erwähnung und so ist es wohl am einfachsten sich die Rezension zu ihrem 2008er Album "A Part Dies" zu Gemüte zu führen. Die großen Vorbilder von La Mamoynia aus Italien kommen aus der elektronischen Musik der 80er - Einstürzende Neubauten, Nitzer Ebb, DAF. Dimitris und Guiseppe produzieren mit minimalistischen Mitteln erzeugten Elektro-Wave. Lediglich eine Bassgitarre steht als klassisches Instrument zur Verfügung, dafür aber jede Menge Percussions wie Waschtrommeln, Plastikkanister etc.
Die Golden Apes spielen abwechslungsreichen Gothrock zwischen klassisch und modern. Die 1998 gegründete Band ist derzeit mit ihrem neuen Album "Denying The Towers Our Words Are Falling From..." unterwegs und spielte erst vor kurzem auf dem Dark Spring Festival in Berlin.
Die Co-Headliner Position übernehmen an diesem Abend wohl Two Witches. Die 1987 gegründete finnische Band hat einiges an Höhen und Tiefen durchlebt und existiert trotzdem noch immer. Sie gelten als einer der wichtigsten Gothic-Acts ihres Landes und werden gerne in die Gothrock-Schublade gepackt. Doch so leicht machen sie es einem musikalisch eigentlich nicht... Wohl bekanntestes (ehemaliges) Bandmitglied dürfte im Übrigen Anne Nurmi sein, die in heutiger Zeit fester Bestandteil von Lacrimosa ist.
Headliner Vendemmian dürfte die wohl bekannteste Band des NOW-Freitags sein (gehört sich ja auch so, oder nicht?). Die Briten nehmen sich bei dem, was sie tun, nicht ernster als es sein muss und das ist sehr angenehm. Der Grundbestandteil Gothrock wird je nach Gefühlslage poppig, wavig, melancholisch oder klassisch in Vendemmian-Output umgewandelt und wer mit Kühen spielt und "Drunk, Stupid and Goth" singt, den muss man eh' live erlebt haben.
Im Gegensatz zu anderen Festivals, gibt es beim NOW-Festival am Samstag mit vier Bands eine weniger als am Freitag, was mit Sicherheit der Aftershowparty zu Gute kommen wird. your FAVOURITE nightmare eröffnen den Reigen mit ihrer Mischung aus Postpunk und Surf und so wird es am Samstag gleich am Anfang richtig zur Sache gehen. Neon Dream aus Münster schlagen danach den Weg in die düsteren Rockgefilde à la Fields Of The Nephilim oder The Sisters Of Mercy ein - angereichert mit jeder Menge Einflüssen von klassischen Metal-Riffs bis zum Piano und moderner Elektronik. Als vorletzte Band des Festivals können anschließend die Metallspürhunde ihren Fast-Heimvorteil ausspielen. Die Elektrometaller aus der Schweiz bringen seit 2001 ihre deutschen Texte sehr erfolgreich unter's Publikum und werden sicher auch in Dornbirn für genügend Bewegung auf und vor der Bühne sorgen. File Not Found beschließen den Abend dann mit minimalistischem New Wave, der die 80er noch einmal hochleben lässt. Wie steht auf ihrer MySpace-Page? "... Some say, it sounds similar to the earlier OMD... others say, that someone has given a Gameboy to New Order... somewhere between there maybe."
Für die Aftershow-Partys an beiden Tagen sorgen neben dem NOW-DJ-Team noch die Gast-DJanes Zynthexia (Lumous Gothic Festival, Finnland) und Tigerlilly (Twilight Of Darkness, Tübingen).
Soviel zum Programm. Wer jetzt Lust bekommen hat, wird sich sicher fragen: Was kostet das? Wo pennen? Wie hinkommen? ... Die ersten beiden Fragen lassen sich recht leicht beantworten:
Die Tageskarte kostet 12 €, die Festivalkarte für beide Tage günstige 20 €. Günstig genug also, zumal sich auch die Bierpreise in Grenzen halten dürften, da das Kulturcafé Schlachthaus als Jugendhaus nicht dem allgemeinen Kneipenwettbewerb unterliegt.
Übernachten kann man in Dornbirn und Umgebung eigentlich mit fast jedem Geldbeutel. Ob Zeltplatz, günstige Pension oder teures Hotel - es gibt genügend Übernachtungsmöglichkeiten. Wer sich genauer informieren möchte, dem seien folgende Links ans Herz gelegt:
http://www.vorarlberg.travel
http://www.bodensee-vorarlberg.com
http://www.camping-enz.at
So, nun müsst ihr nur noch einen Weg nach Dornbirn finden! Wir werden jedenfalls da sein!
The New Old Way Website
The New Old Way @ myspace
Kulturcafé Schlachthaus Website
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