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Die Art & Däsdraction K - 28.11.2008 - "Café Bohne", Ilmenau
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Geschrieben von preacher_man   
Sonntag, 30. November 2008
"Was gejht’n ab? Was gejht’n?..."

In Ilmenau ist zwar der Himmel (offiziell) blau, aber konzerttechnisch leider nicht allzu viel los - zumindest wenn es um bekannte Größen der alternativen Musikszene geht. Da ist es schon etwas ganz Besonderes, wenn eine - in Fankreisen seit mehr als 20 Jahren als Kult gehandelte - Band die Stadt besucht.
Etwa 1985 in Leipzig gegründet, erarbeiteten sich
Die Art bereits vor der Wende ihren Status als Garant für eine intelligente Mischung aus Post-Punk, Indie-Rock und Guitar-Wave. Nach der Auflösung im Jahre 2001 folgte 2007 die vollständige Reanimation der Band und seitdem sind sie live und im Studio wieder voll da.

Als Support standen im kleinen, gemütlichen "Café Bohne", dass sich im Übrigen mittlerweile zu unserer Stammkneipe/-disco/-entspannungsoase gemausert hat, die Ilmenauer von
Däsdraction K auf der Bühne und lieferten mit dem vollen Programm an politischen, alkoholischen und 'erotischen' *g* Texten roughen Punk mit einem fröhlichen Augenzwinkern.

Das Publikum war zwar noch nicht vollends in Feierlaune, wippte aber schon mal vorsorglich mit dem Fuß mit. Irgendwann brachten Däsdraction K dann mit ihrem Kickelcountrymetalpunkrocksound erste Bewegung ins Publikum und nachdem sich dieses mit einigen lautstarken "Zugabe!"-Rufen bemerkbar machte, gab es zum Abschluss mit "Schönes Mädel" noch einen Klassiker, der immerhin 16-jährigen Bandgeschichte hinterher.

Nach kurzer Pause betraten auch schon
Die Art die Bühne und die kleine Tanzfläche der Bohne wurde voll. Los ging’s mit Stücken des komplett in Englisch gehaltenen, aktuellen Albums "Funeral Entertainment", welches in der Presse ja bereits hoch gelobt wurde. Da eine Rockband bühnentechnisch nicht unbedingt die optimale Spielwiese in der Bohne vorfindet, muss das Rocken logischerweise das Publikum übernehmen. Wer die Bühne kennt, weiß, dass bei vier Musikern plus Schlagzeug die räumlichen Kapazitäten erschöpft sind und Die Art machten das Beste daraus. Nur Sänger Makarios musste des Öfteren seine Position überdenken, um Balken- und Kopfhöhe aufeinander abzustimmen. Nichtsdestotrotz lieferte gerade der Frontmann ein emotionsgeladenes Konzert und das Publikum zollte dem kraftvollen Sound zunehmend Tribut. Spätestens nach einer guten halben Stunde war der überwiegende Teil der Gäste mit Tanzen oder zumindest versucht-rhythmischem Bewegungen voll dabei. Die Setlist wurde mehr und mehr zu einer Mischung aus den letzten beiden Alben und Klassikern von 1985 bis 2001. Selbst eher poppig-melancholische Stücke der 2007er Scheibe "Alles was dein Herz begehrt", zu denen man zu Hause wunderbar ein Glas Rotwein genießen und über das Leben sinnieren kann, entfalten live Power, die die Beine einfach nicht still stehen lässt. Paradebeispiele dafür sind etwa "Tanzende Schwermut" oder "Paradise". Für mich die ultimativen Songs an diesem Abend waren allerdings das uralte "Sie sagte" und "Mark's Song" vom aktuellen Album.

Je später der Abend wurde, desto genialer wurde die Stimmung und irgendwie hatte nicht wirklich jemand Lust auf ein Ende des Konzertes. So wurden Die Art nach Ablauf der "regulären" Spielzeit frenetisch vom Publikum, das, trotz der kleinen Location, ordentlich Stimmung machte, gefeiert. Nachdem bei der ersten Zugaberunde mit Klassikern wie "Black Hearts", "Black Dust", "Wide Wide World" und "I Love You (Marian)" ein leichter Pogo immer mehr Einzug gehalten hatte, musste noch eine zweite Zugaberunde u.a. mit "All My Dead Flowers" herhalten. Irgendwann einmal, nach knapp zwei Stunden, war dann aber leider doch Schluss. Allerdings verbrachten Makarios, Thomas Gumprecht, Conrad Hoffmann und Sven Löbert noch eine ganze Menge Zeit am Merchandise Stand und im Publikum und so hatte zumindest jeder noch die Möglichkeit mit der Band ins Gespräch zu kommen, mit ihnen anzustoßen oder sich seine gerade erstandene LP signieren zu lassen.

Die Art im Café Bohne waren definitiv Post-Punk-Indie-Wave-Rock vom Feinsten - ein Highlight, bei dem sich auch wieder einmal die Vorteile eines kleinen Clubs gezeigt haben.
In diesem Sinne und mit den Worten von
Die Art: "Was gejht’n? Was gejht’n? Was gejht’n ab? Was gejht’n?..." - Die Art hoffentlich bald wieder!

Die Art @ LabelLos.de
Die Art @ myspace
Däsdraction K @ myspace

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Letzte Aktualisierung ( Sonntag, 30. November 2008 )
 
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