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And Also The Trees - 21.05.2012 - "Knust", Hamburg
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Geschrieben von Andreas Torneberg   
Mittwoch, 13. Juni 2012

The Noonday Dreams wählten gezielt den ersten warmen Sommertag des Jahres in Hamburg, damit wirklich nur die echten Hardcore Fans zum Konzert kommen würden, die damit zweifelsfrei einem kalt gereichten Bier an den Gestaden der Elbe oder einem schmelzenden Eis an der Alster entsagten. Und sie kamen, allerdings wie zu erwarten nicht ganz so hallenfüllend wie im September letzten Jahres.

Lag im letzten Jahr noch das musikalische Schwergewicht auf den Liedern der zuvor erschienen Debüt-Platte "Shelleyan Cloud", konzentrierten sich die Noondays diesmal stärker auf die produzierte Neuerscheinung, die EP "A Passage in Time". In dieser verarbeitete die Band alte Stücke aus frühen Tagen, welche sich von den neuen Songs deutlich unterscheiden - sie sind wesentlich atmosphärischer und melancholischer. Das neue "Shelleyan Cloud"-Material kommt poppiger, treibender, aber ohne inneres Charisma. Das wurde vom Publikum wohl ähnlich empfunden, denn gerade die Songs der neuen EP fanden besonders applaudierende Anerkennung.

So lieferte The Noonday Dreams eine klangvolle Einleitung in den Abend, was sich ja auch schon bewährt hatte. And Also The Trees haben sich nicht umsonst diese norddeutsche Band nun ein weiteres Mal als Support eingeladen, denn die gitarrenbasierte, melodische und britische Orientierung rollt geradezu ideal den Teppich aus, auf dem die englische Gruppe aus Worcestershire ihre außergewöhnliche Stimmung zelebrieren kann. Auch von diesen erschien gerade ein neues Album, "Hunter Not The Hunted".

 

And Also The Trees haben ihre eigene Welt aus erzählerischer Poesie - schwelgerisch, träumerisch, sehnsuchtsvoll und subtil. Die zumeist äußerst ruhigen Lieder sind so konzentriert und in sich versunken, dass die nur gelegentlich losbrechenden "rockigen", aufschäumenden Einlagen wie eine Befreiung empfunden werden und dem in Versunkenheit sich wiegenden Publikum eine kurzzeitige Erlösung bietet - als wenn jemand einen Stein in einen stillen Waldsee werfen würde. Die Trees sind so weit weg von der rhythmischen und körperlastigen Popszenerie unserer Tage, dass sie - trotz mittlerweile über 30jährigem Bestehen - für viele immer noch als Geheimtipp gelten.

So introvertiert die Klänge sein mögen, Simon Huw Jones verleiht durch seine Erscheinung und theatralische Darbietung seiner halb gesprochenen, halb gesungenen, gemurmelten und beschworenen Lyrik die nötige Extrovertiertheit, um das Publikum in den Bann zu ziehen. Es gibt keine Musik ohne Rhythmus, doch der Rhythmus, dessen sich die Trees bedienen, ist so fein mit dem eleganten, zeitlosen Schwebezustand verbunden, den Gitarre, Keyboard, Bass (und Kontrabass) und Zither entwickeln, dass tänzerische Ausdruckformen kaum noch körperlich sind. Das Konzert entführt den Hörer in eine andere Zone. Das Publikum forderte diverse Zugaben und verließ nur widerwillig den Saal. Zurück in die warme Sommernacht fühlte sich die Stadt anders an.

Zu den Konzertfotos...

 

And Also The Trees @ LabelLos.de
And Also The Trees @ myspace

The Noonday Dreams @ LabelLos.de
The Noonday Dreams @ myspace

 

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Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 13. Juni 2012 )
 
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